16.09.2024

why, the hell.. biolabs

 

 

Brasilien öffnet erstes Hochsicherheits-Biolab in Südamerika

30. August 2024von 2,1 Minuten Lesezeit

Aktuell wird in Brasilien ein Level-4 -Biolabor errichtet. Dort wird Gain-of-Function-Forschung an den tödlichsten Erregern der Welt betrieben, Level 4 ist die höchste Sicherheitsstufe.

Erstmals erhält Südamerika ein Biolabor auf diesem Level. Der Eröffnung fehlen noch behördliche Hürden und die letzten Baumaßnahmen an der Hochsicherheitseinrichtung. Dann wird auch in Südamerika an der Manipulation und Verbreitung tödlicher Viren erforscht. Ein paar Jahre dauert es noch.

„Forschung“ an Viren

Im Juli wurde der Spatenstich gesetzt. Doch Wissenschaft und Politik wissen, dass es noch Hindernisse geben wird: „Einige fragen sich jedoch, wie hoch die Kosten für den Unterhalt eines solchen Labors sein werden, und sind besorgt über den Widerstand der Öffentlichkeit gegen die Unterbringung tödlicher Organismen in diesem Labor“, schreibt das Fachmagazin Nature, das über das neue Labor berichtet.

Aber die Wissenschaft sieht eine dringende Norwendigkeit. Ein Wunder eigentlich, dass Südamerika ohne BSL (Biosicherheitsstufe)-4-Labor noch nicht ausgestorben ist. Denn das Labor werde unbedingt gebraucht, sagt Flávio Fonseca, Virologe an der Bundesuniversität von Minas Gerais in Belo Horizonte, Brasilien:

 

„In den letzten 100 Jahren hat die Zahl der epidemischen und sogar pandemischen Ausbrüche zugenommen. Wenn es zu einem Ausbruch kommt, wollen die Forscher sicher mit dem lebenden Virus arbeiten können, um es zu verstehen und Impfstoffe und Behandlungen zu entwickeln.“

Ein anderer Forscher spricht von einem „Pulverfass, was Krankheitserreger angeht, die in Lateinamerika auftauchen könnten“. Das Labor werde deshalb dringend gebraucht. Legitimiert wird das Labor mit dem „One-Health“-Ansatz. Durch die stärkere Rodung des Regenwaldes, kommen die Menschen „häufig mit Tieren in Kontakt, die bisher unbekannte Viren beherbergen können Und der Klimawandel treibt einige Arten aus abgelegenen Gegenden in stärker besiedelte Gebiete“.

Etwa 100 Kilomenter nordwestlich von São Paulo wird das Labor mit dem Namen Orion gebaut. 2026 soll es fertiggestellt und 2028 betriebsbereit sein. Der Standort wird auch Biosicherheitslabors der niedrigeren Stufen beherbergen, darunter BSL-2- und BSL-3-Einrichtungen beherbergen.

Was nicht berichtet wurde, sind die Besitzverhältnisse. Interessant wäre zu wissen, ob es sich um Public-Private-Partnership-Projekt handelt. Das ist durchaus denkbar. Auch wenn Brasilien 180 Millionen Dollar in das Projekt investiert.

Aktuell gibt es 51 Level-4-Labore weltweit. 70 Prozent davon sind in Europa oder Nordamerika. Doch die Laborkapazitäten wird aktuell enorm ausgebaut. Es sind 18 weitere Labore der höchsten Sicherheitsstufe in Planung. Orion, die brasilianische Einrichtung, ist nur eine davon.

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https://www.kcl.ac.uk/warstudies/assets/global-biolabs-report-2023.pdf